...Ihr
Talent entspringt der Freiheit, Ihre Verfahrensweisen
zu wählen, ja man könnte beinahe sagen, dass,
was wir Talent nennen, nichts anderes als diese Freiheit
ist. Neue Verfahrensweisen sind jedem verfügbar,
der sich entdeckt, oder der das Glück gehabt hat,
auf einen Lehrer zu stoßen, der ihm geholfen hat,
lernen zu lernen. Solche Lehrer unterrichten Musik und
nicht diesen oder jenen Aspekt einer Kompositions- oder
Spielweise.
Moshé
Feldenkrais
Es ist mir eine große Freude
Ihnen hiermit Wer ist hier der Chef?, mein Projekt für
Kinder und Eltern vorstellen zu dürfen. Wie Sie
sehen: Es geht um Kindern, Eltern und Musik. Kann dieses
Dreieck überhaupt noch etwas Neues, etwas vermeintlich
noch nie da gewesenes, hervorbringen? Welchen Nutzen
haben die einzelnen Teilnehmer?
Die
Kinder:
Sie können in diesem Projekt viele verschiedene
Musikwege erfahren und lernen, Musik als ein Mittel
für ihre eigene Ziele einzusetzen.
Es klingt wenig, aber was sind die Ziele unserer Kinder,
die sich bewusst oder unbewusst zeigen?!
Die Eltern:
Sie haben die Möglichkeit ihr eigenes Kind aus
einer anderen Perspektive zu sehen, aus einer Perspektive,
die sie nicht kennen oder (das passiert oft) die sie
nicht sehen wollen. Sie können die Erfahrungen
ihrer Kinder beobachten, akzeptieren, unterstützen
(z. B. das Kind zum Klavierunterricht
zu bringen, bedeutet nicht gleich, dass das eine Unterstützung
ist) und ihren eigenen Musikweg kennen lernen, oder
breiter machen.
Ich habe so viele Leute getroffen, die sich nicht singen
oder tanzen trauen (Ich habe kein Gehör
oder ähnliche Feststellungen). Singen, spielen,
tanzen: mit Kindern und mit anderen, die ähnliche
Wünsche, Ängste, aber auch Mut haben, gehts
leichter.
Das ist ein Projekt,
das die Fähigkeit hat, auch ernsthafte Sachen durch
das Spiel zu lösen ein gutes Rezept für
das alltägliche Leben?
Wie
funktioniert der Chef?
Das Chefprojekt ist ein lebendiges Wesen, das sich überall
zurechtfindet, wo es Kinder und Erwachsene gibt und
wird daher auch an vielen netten Orten (Kindergärten,
Schulen, Seminarräumen...) stattfinden.
In der Gruppe sind 5 oder 6 Paare. Jedes Paar
besteht aus einem Kind und einem oder beiden Elternteil(en)
Programm:
Individueller Unterricht
für Eltern
Individueller Unterricht
für Kinder
Gruppe für Eltern
Gruppe für Kinder
Gemeinsamer Gruppenunterricht
Das Programm kann man auf
verschiedene Art und Weise organisieren: Nach dem Wunsch
der Teilnehmer von Einigem mehr, von Anderem
weniger, etwas auslassen, oder etwas dazugeben... Aber
das zeigt sich sehr schell. Jede Gruppe ist eine Welt
für sich mit einem eigenen Programm.
Der gemeinsame Gruppenunterricht
ist sehr wichtig; Vorher bereite ich aber alle in individuellem
Unterricht so vor, dass sie sich später in der
Gruppe wirklich entspannen können, und so das Maximum
herausnehmen.
Dann gibt es verschieden Spiele:
Tanzen, Singen, Schreien, spezielle Körperübungen
(Die Übungen wurden in Zusammenarbeit mit einer
Feldenkraistrainerin extra für dieses Projekt entwickelt
und machen viel Spass), Orff Instrumentarium,
Improvisieren, auch Klavierspielen.
Und alle Instrumente (von der Triangel bis zum Kontrabass)
können voll beschäftigt sein: Die Spiele sind
so konzipiert, dass jeder Teilnehmer abwechselnd Chef
ist.
Im Anschluss daran gibt es eine Besprechung, bei der
man Erfahrungen tauschen kann und neue, aufgeweckte
Ideen für die nächste Einheit besprechen kann.
Der
Chef hat viel Zeit und lehrt Euch dasselbe
(wenn die Zeit schon relativ ist, warum nicht ein Mal
zur Abwechslung immer genug Zeit haben?)
Am
Anfang ist es nicht leicht, aber es funktioniert:
Durch verschiedene Spiele, die ich nach Bedarf einer
Gruppe wähle, ist die ganze Stimmung ziemlich locker,
und alle Teilnehmer fühlen sich wohl. Nur in so
einer Atmosphäre kann sich ein Mensch (klein oder
groß) öffnen und zeigen was er wirklich kann
und will, und/oder was es nicht will. Bei den Aufnahmeprüfungen
(zum Beispiel an Musikschulen),
wo es nicht so viel Zeit gibt, funktioniert es oft nicht,
dass ein Kind in kurzer Zeit etwas zeigen kann (Musikalität,
gutes oder schlechtes Gehör).
Eine
Blume oder ein Apfelbaum brauchen eine bestimmte Zeit
um zu wachsen. Das ist keine Frage sondern eine Feststellung,
die wir akzeptieren. Sind wir Menschen wirklich etwas
ganz anderes, dass wir uns für jede Kleinigkeit
anstrengen müssen, weil es bei uns zu wenig Zeit
gibt? Was hat die Blume, was wir nicht haben?
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